Warum Nachtragen uns selbst belastet – und wie wir es loslassen können
Wir Menschen – schon spezielle Wesen
Es klingt fast paradox: Wenn uns jemand verletzt oder enttäuscht, glauben wir oft, dass Nachtragen eine Form von Gerechtigkeit ist. In Wahrheit ist es jedoch, als würden wir einen Rucksack voller Steine mit uns herumtragen – schwer, anstrengend und nur für uns belastend. Kein Tier würde so etwas tun. Nur wir Menschen halten an Verletzungen fest und glauben, damit im Recht zu sein. Doch in Wahrheit schaden wir uns selbst am meisten.
Nachtragen ist Arbeit – aber nur für dich
Wer Groll hegt, muss ihn „pflegen“: Wir halten die Erinnerung wach, spielen Szenen im Kopf immer wieder ab und befeuern so ein Gefühl, das uns Kraft raubt. Diese innere Beschäftigung macht uns müde und bitter. Während wir uns selbst belasten, bemerkt der andere unsere innere Arbeit vielleicht gar nicht. Das zeigt: Nachtragen ist ein Job, der uns nur schwächt – und keinen Lohn bringt.

Die gute Nachricht: Es gibt eine Lösung
Die Lösung heißt Verzeihen. Auch wenn es zu den wirksamsten Heilmitteln für unser Inneres gehört, ist es oft eines der schwierigsten Dinge, die wir kennen. Wenn wir nicht verzeihen, entsteht innere Verkrampfung – manchmal sogar körperliche Beschwerden. Verzeihen hingegen schenkt Freiheit, Leichtigkeit und neue Energie. Es ist eine bewusste Entscheidung für dein Wohlbefinden.

Ein sanfter Übungsweg zum Verzeihen
Verzeihen sagt sich leichter, als es ist – das stimmt. Aber du kannst es üben. Stell dir vor, dein inneres, liebevolles Kind begegnet in Gedanken dem inneren Kind des anderen Menschen. Beide geben sich die Hand, und es entsteht Vergebung für die Situation, die dich belastet hat. Klingt ungewöhnlich? Probiere es aus. Oft wirken solche inneren Bilder tiefer, als wir glauben.
Alles ist schwierig, bevor es leicht wird
Vielleicht kennst du den Satz: „Das könnte ich nie.“ Und irgendwann hast du genau das geschafft – und es erschien dir leicht. Genau so funktioniert auch Verzeihen. Am Anfang fühlt es sich schwer an, mit der Zeit wird es einfacher, bis es schließlich selbstverständlich ist. Je öfter du es übst, desto leichter fällt es dir.
Schlussgedanke
Nachtragen ist wie eine unbezahlte Nebenbeschäftigung, die nur uns selbst schadet. Verzeihen hingegen ist der Schlüssel, der uns von diesem Ballast befreit. Mit jedem Schritt in Richtung Vergebung gewinnst du mehr Freiheit, Leichtigkeit und inneren Frieden. Vielleicht bist du schon bald bereit, noch größere Herausforderungen mit dieser neuen Stärke anzupacken.
Viel Freude beim Loslassen!
Alles Liebe,
Anita