Trauer
Mein erster großer Verlust, war in meiner Jugend, am selben Tag verstarben meine Großmutter und mein Hund, beide waren doch bis jetzt immer da …
Kurz darauf durfte ich meine bisher bekannte Welt verlassen und ein ganzes Schuljahr in den USA verbringen. Dass ich aber sowohl in Deutschland als auch ein Jahr später in den Staaten Menschen verlassen musste, war ein großer Trauerprozess, gerade in dem empfindsamen Teenageralter für mich nicht so leicht. Meine erste große Liebe ließ ich zurück und es sollte 26 Jahre bis ich damit Frieden schließen konnte.
Ich habe, wie wohl die meisten Menschen gedacht, das ist halt so und normal und mir selbst nicht den Raum gelassen, würdig um die jeweils verlassenen Freunde und „Leben“ zu trauern. Das zog sich dann ziemlich wie ein roter Faden durch mein junges Erwachsenenleben und nach einigen Wiederholungen und als ich fast nicht mehr aus der Trauer um meinen Seelenhund herauskam, beschloss ich mich nun endlich dem Thema hinter der Angst vor Veränderung (ob selbstgewählt oder von außen…), Tod, Trauer und Verluste bis auf die tiefsten Ebenen anzunehmen und zu ergründen sowie dem Thema neue Blickwinkel und Chancen zu geben.
Und siehe da, es ist tatsächlich zu einer Transformation gekommen
In Liebe und Dankbarkeit schaue ich auf das Erlebte zurück. Mit 11 wunderbaren Frauen habe ich mich Anfang Juli auf die Reise gemacht und Trauer nochmal von einer weiteren Seite angeschaut. Mit dem Ziel als gesundheitspraktischer Trauerbegleiter in der Trauer, für andere Menschen ein Leuchtturm zu sein.
Unsere Erfahrungsschätze, unsere Erlebnisse und das Know-how, wie Trauer aussehen kann, und den vorgestellten Möglichkeiten, vermittelt durch Gundula Engels, gab uns allen 12 Frauen, den Überblick und die Bestätigung, in diesem Feld weiter mit und für Klienten zu arbeiten.
Es war so inspirierend, dass mein Köfferchen für die Arbeit mit mutigen Trauernden schon gepackt ist und ich mich auf meine neuen Einsätze freue.
Trauer ist ja in vielen Nuancen bei jedem von uns zu Hause. Oder wenigstens zu Besuch… Da gibt es Trauer über nicht gelebte Pläne, verlorene Freunde, Beziehungen, Abschied von Haustieren und Umzüge, Lebensphasenwechsel und natürlich das Offensichtlichste an Trauer, nach dem Tod eines geliebten Menschen.
Was macht die Trauer mit uns, wenn wir sie nicht würdigen und ihr Raum geben? Im schlimmsten Fall macht sie uns einsam und krank. Das kann von Schlafstörungen, körperlichen Schmerzen bis hin zu Depressionen und Lebensunmut reichen. Wenn Du ein oder mehrere der vorangegangenen Punkte bestätigen kannst, wäre es ein guter Zeitpunkt, dich mit deiner Trauer auf eine Begegnung einzulassen. Das kann in einer Gruppe, in der Meditation oder mit einer dir zugewandten Freundin stattfinden. Nur wichtig, dass du die dazugehörigen Gefühle nicht länger bei Seite schiebst, dein Körper hält so einiges aus, deine Seele nicht.
Sei mutig und probiere neues aus… In diesem Sinn,
Alles Gute für Dich,
Anita Spandl
Lebensweg- und Trauerbegleiterin